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Claudia Helming präsentierte beliebtestes deutsches Start-Up: DaWanda

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Am 17.12.2009 stellte Claudia Helming den von ihr gegründeten Online-Marktplatz DaWanda vor und referierte in diesem Zusammenhang über Schritte zum Erfolg eines modernen Start-Ups . Im Dezember 2006 gründete Claudia Helming zusammen mit ihrem Geschäftspartner Michael Pütz DaWanda. Das Portal startete in einer englischen und deutschen Version und entwickelte sich zum aktuell beliebtesten deutschen Start-Up, das heute ca. 35 Mitarbeiter beschäftigt und einen monatlichen Traffic von über 60 Millionen Page Impressions bei 450.000 Usern generiert.

Hinter dem Prinzip von DaWanda steckt die Idee, dass kreative Menschen ihre eigens hergestellten Produkte aus dem Longtail-Bereich einfacher verkaufen können. Damit verändert DaWanda im Stile des Web 2.0 die Beziehungen zwischen Käufer, Verkäufer und Hersteller – nicht nur im Online-Shop, sondern auch im realen Leben. So wird der Zielgruppe der Verkäufer auch die Möglichkeit geboten, selbst als „Mini-Gründer“ tätig zu sein. Einige Verkäufer auf DaWanda haben hierdurch den Sprung in die Selbstständigkeit geschafft, so Helming. Die Community der Käufer und Verkäufer auf DaWanda zeichnet sich zudem durch eine sehr ausgeprägte Vernetzung untereinander und hohe Aktivität aus. Die Chance zur Selbstverwirklichung für die Verkäufer ist sicher nur ein Aspekt, der die Beliebtheit und den stets steigenden Erfolg von DaWanda erklärt.

Die Motivation und der Antrieb, eine Unternehmensidee in die Tat umzusetzen, sind grundlegende Aspekte, wenn es um die Erwägung einer Gründung geht, so Helming. Selbständigkeit und Selbstverantwortung sollten dabei Voraussetzung sein. An zweiter Stelle folgt der Spaß an der Arbeit. Zudem sollte man ein übergeordnetes Ziel verfolgen: primär sollte es nicht um den finanziellen Aspekt der Selbständigkeit gehen, sondern darum, ein bestimmtes Problem lösen zu wollen und damit die Welt in gewissem Sinne zu verbessern. Anerkennung und Erfolg sind ebenso wichtige Anreize, die mit einer Gründung einhergehen. Der Prozess der Gründung ist obendrein aus Sicht Claudia Helmings ein Abenteuer, bei dem man viele interessante Menschen kennen lernt.

Die zentrale Figur eines Start-Ups stellt die Gründerpersönlichkeit dar. Claudia Helming berichtet, dass es nicht die eine Gründerpersönlichkeit gibt, die ein Start-Up automatisch erfolgreich macht. Gründer können sehr unterschiedliche Charaktere haben und folgen keinem einheitlichen Muster. Jedoch gibt es bestimmte Faktoren, die den Erfolg eines neuen Unternehmens begünstigen: Durchhaltevermögen, Risikobereitschaft und ein gewissen Sinn zur Pragmatik vereinfachen gerade die langwierige Anfangszeit einer Gründung, die häufig durch negatives Feedback, langsame Entwicklungsphasen und Rückschläge gekennzeichnet ist.

Claudia Helming stellt in ihren Ausführungen dar, welche Aspekte für eine erfolgreiche Gründung wichtig sind:

  • Gründerteam: Zunächst sollte man sich fragen, ob eine alleinige Gründung oder die Gründung im Team fördernd ist. Gründet man in einem Team, so sind tiefes, menschliches Vertrauen und eine gute Kenntnis der verschiedenen Personen und Charaktere notwendig. Zudem sind konträre, sich ergänzende Kernkompetenzen der Geschäftspartner von Vorteil.
  • Richtiger Zeitpunkt: Sollte man zunächst genügend Berufserfahrung sammeln und Kompetenzen aufbauen, bevor man sich selbständig macht? Sicherheit und die einfachere Vermeidung von Fehlern würden dafür sprechen. Allerdings wird man umso unsicherer, je länger man wartet. Berufliche und menschliche Erfahrungen vergrößern auf der anderen Seite das Kontaktnetzwerk, das für eine erfolgreiche Gründung unabdingbar ist. Denn mit dem eigenen Wissen allein können nicht immer alle notwendigen Aspekte erfasst werden. Die Ausweitung des  Netzwerks dauert jedoch Monate oder sogar Jahre. Die Wirtschafts- bzw. Branchenlage bestimmt zudem einen guten Zeitpunkt für die Gründung: gerade in Zeiten von wirtschaftlichen Krisen stehen die Chancen auf finanzielle Förderung besser, denn es gibt weniger direkte Konkurrenten.
  • Ideenfindung: Vor der Findung der Idee sollte die Erkenntnis stehen, dass man selbst gründen möchte. Danach erfolgt die Skizzierung  von verschiedensten Ideen durch eine sehr detaillierte Marktanalyse und Recherche. Vor allem auch der US-amerikanische Markt bietet Grundlage für zahlreiche Ideen, auch wenn dies „nur“ Copycats sind.
  • Potential-, Markt- und Konkurrenzanalyse: Die Potentialanalyse sieht es vor, zu klären, ob die Idee potenziell erfolgreich sein kann. Sie beinhaltet also eine Zielgruppenanalyse. Hierbei sollte untersucht werden, inwiefern bereits erfolgreiche Konkurrenten auf dem Markt etabliert sind und wie sich deren Geschäftsmodell und Zielgruppe gestalten. Darauf aufbauend kann der eigene USP angepasst werden. Anschließend sollte ein Feedback und Bewertung der Idee durch Freunde, Bekannte, Familie und eventuellen Geldgebern erfolgen. Das Einholen von Meinungen aus verschiedensten Bereichen hilft bei der Einschätzung des (wirtschaftlichen) Potenzials der Idee.
  • Die Erstellung der Business- und Produktenwicklungspläne hilft bei der Strukturierung des Projekts.
  • Nach der technischen Umsetzung sollte die Finanzierung geklärt werden. Dazu sollten Business Angels herangezogen werden. Es geht dabei im Wesentlichen um die Abwägung der Vor- und Nachteile einzelner Kapitalgeber.
  • Zur Bekanntmachung der Plattform ist gute Pressearbeit nötig. Dabei sollten alle Zielgruppen berücksichtigt werden. Zudem ist es ratsam, erst Traffic auf der Plattform zu generieren, wenn die Angebote und Technik den Bedürfnissen der Zielgruppe entsprechend ausgereift sind.
  • Eine stetige Verbesserung der Plattform und Angebote durch den Einbezug von Feedback der Kunden ist grundlegend für den andauernden Erfolg einer Gründungsidee. Neue Angebote aber auch ein ausgefeilter Service helfen zudem dabei, neue Kunden und Zielgruppen zu akquirieren und zu halten.

Der Erfolg von DaWanda hat gezeigt, dass sich die genannten Schritte zur Selbständigkeit im Web 2.0 bewähren und sicher auch für andere Gründungsideen einen Grundstein zur erfolgreichen Umsetzung bieten.

Nadine Dengel und Yvonne Stock


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